Diakon sein
Diakon des Wortes
Bei der Weihe übergibt der Bischof dem Diakon das Evangelienbuch mit den Worten: “Empfange das Evangelium Christi: Zu seiner Verkündigung bist du bestellt. Was du liest, ergreife im Glauben. Was du glaubst, das verkünde und was du verkündest, das erfülle im Leben.“ Der Diakon ist beauftragt, das Evangelium zu verkünden, zu predigen und das Volk Gottes gemäß der Lehre der Kirche zu unterweisen. Die Mitwirkung in der Sakramenten- und Gemeindekatechese ist eine weitere Aufgabe. Die Diakone sind verpflichtet, sich durch andauerndes, gründliches Studium der Heiligen Schrift und der Überlieferung auf die Erfüllung dieser Sendung vorzubereiten.
Diakon der Liturgie
Quelle und Höhepunkt des Wirkens der Diakone ist und bleibt der Dienst bei der Feier der Eucharistie. Der Diakon empfängt das Weihesakrament, um als Amtsträger zusammen mit dem Bischof und den Priestern der Heiligung der christlichen Gemeinschaft zu dienen. Er assistiert bei der Eucharistiefeier und den anderen Gottesdiensten dem Bischof oder Priester entsprechend der liturgischen Ordnung.
Neben der feierlichen Verkündigung des Evangeliums obliegt dem Diakon das Formulieren der Fürbitten der Gläubigen. Mit dem Bischof und dem Priester ist er ordentlicher Spender der heiligen Kommunion. Er teilt sie während oder auch außerhalb der Eucharistiefeier aus und bringt sie als Wegzehrung den Kranken. Ihm obliegt auch die Leitung etwaiger Wortgottesfeiern am Sonntag, wenn kein Priester zur Verfügung steht.
Mit dem Bischof und dem Priester ist der Diakon ordentlicher Spender der Taufe. Er kann zur Assistenz der kirchlichen Trauung beauftragt werden. Der Diakon verrichtet das Stundengebet und leitet das Volk Gottes zu diesem Gebetsdienst an. Nach der Vorgabe des Benediktionale leitet er die ihm zustehenden Segnungsfeiern. Dem Diakon ist auch die Feier der kirchlichen Trauung und des Begräbnisses anvertraut.
Diakon der Nächstenliebe
Aufgrund des besonderen Auftrags und der Weihegnade sind Diakone seit alters her hauptverantwortlich in der Diakonie der Nächstenliebe tätig. Was also Sorge des Bischofs, Aufgabe der Priester und des ganzen Gottesvolkes ist, wird dem Diakon als besonderer Dienst übertragen und prägt sein Leben und Wirken. Er soll sich bemühen, allen zu dienen und dabei den Leidenden und Sündern besondere Aufmerksamkeit schenken. In enger Zusammenarbeit mit dem Bischof und den Priestern als Vorsteher der Pfarrgemeinden tragen Diakone die Hauptverantwortung für die leiblichen und geistigen Werke der Barmherzigkeit in den jeweiligen kirchlichen Teilbereichen.
Insgesamt haben die Diakone im Auftrag des Bischofs eine besondere und oft auch leitende Verantwortung in der diakonischen Entwicklung der Gemeinden, in der Förderung und Koordination der verschiedenen Dienste der Nächstenliebe und der Seelsorge sowie in der Gesellschaftsverantwortung der Kirche. Dazu gehört auch die Sorge für die Menschen, die der Kirche noch fern stehen oder sich von dieser entfremdet haben.
Nicht nur in ihren kirchlichen Diensten, sondern auch in ihren bürgerlichen Berufen sollen die Diakone zur Umgestaltung der Welt nach christlicher Ordnung beitragen. Ebenso sollen sie darauf achten, dass sie die Nächstenliebe vor allem gegenüber ihren Familienangehörigen als ihre Allernächsten nicht vernachlässigen.
Besondere Aufgaben in den Pfarrgemeinden
In Zeiten, wo nicht in allen Pfarrgemeinden ein Priester wohnt, gilt es entsprechend seinen diakonalen Aufgaben den zuständigen Priestern zur Seite zu stehen, um bei der Leitung der Pfarre und der Erfüllung der Seelsorgeaufgaben zu helfen.
Wenn auch die Sonntagspflicht nur durch den Besuch einer Eucharistiefeier erfüllt ist, ist es eine Notwendigkeit des Diakons in Gemeinden, in denen eine Sonntagsfeier nicht stattfinden kann, zu gewährleisten, dass sich diese am Sonntag zu einer Wortgottesfeier versammelt.